Und wie ihr stattdessen euren Aufenthalt im Internet verbessert
Immer wieder liest man von den schädlichen Auswirkungen, die unser Internetverhalten auf uns haben kann. Oft ist die Rede von Social Media Detox und der Verkürzung der Zeit, die man im guten alten World Wide Web verbringt. Ich möchte zum Anfang erstmal sagen, dass ich es natürlich nicht befürworte, zu viel Zeit im Internet zu bringen. Vor allem möchte ich betonen, dass man über sein Online Dasein nicht sein Offline Dasein vernachlässigen sollte. Nichts ist wichtiger für Geist und Körper, als reale Erlebnisse, echte Beziehung und Dinge, die man tatsächlich wahrnehmen: fühlen, sehen, spüren kann. Allerdings glaube ich, dass man dem Internet unrecht tut, wenn man ständig nur seine negativen Seiten hervorhebt. Für mich hat es so viele Funktionen, die mein Leben tagtäglich verbessern, auch über das offensichtliche hinaus. Es kommt nicht darauf an, unbedingt die Zeit zu verringern, denn das ist eine Änderung auf Zwang, durch die man noch lange keinen gesunden Umgang pflegen lernt und wo die Gefahr besteht, nach gewisser Zeit in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. Es ändert nichts am Problem, wenn man nicht ändert wie man über es denkt und wie man damit umgeht. Und genau da sind wir beim entscheidenden Punkt: Wir sollten vielmehr unser Verhalten im Internet verändern, wie wir unsere Zeit nutzen. Denn in der modernen Zeit in der wir leben, gehört das Internet nun einmal dazu.
Die unendliche Quelle der Informationen
Wie sehr hat die Tatsache, dass alles Wissen im Internet zu finden ist, unser alltägliches Leben verändert und wie sehr könnte es das in der Zukunft noch tun. Es fängt klein an, damit dass jeder einfach alles sofort erfahren kann, indem er wenige Minuten an seinem Smartphone aufwendet und reicht weit in Dimensionen, die wir bis heute wahrscheinlich noch nicht einmal wissen. Wir haben ein ganz anderes Verhältnis zum Wissen im allgemeinen, denn es ist ständig und für alle verfügbar. Beispielsweise könnte diese Tatsache das ganze Schulsystem revolutionieren, denn wozu müssen Schüler Dinge auswendig lernen, wenn es überhaupt nicht nötig ist? Aber das ist nur ein Bereich, auf den das Internet grundlegend Auswirkungen haben kann. Zusätzliche Jobs, eine internationale Vernetzung und Teilhabe an den Leben Fremder und Bekannter sind weitere Folgen. Viel mehr lässt sich hier aufzählen.
Vernetzung von Menschen
Besonders für Menschen wie mich, die sich in der Offline Welt oft unverstanden fühlen, einfach weil wir selten Menschen mit ähnlichen Gedanken finden, ist es ein Ort des sozialen Austausch. Wenn ich denke, dass niemand so ist wie ich und dass ich allein bin auf der Welt, dann zeigt mir das Internet, dass es irgendwo auf der Erde mindestens einen Menschen gibt, dem es ähnlich geht. Es tut gut, zu wissen, dass es andere gibt, die sind wie man selbst. Noch dazu sich mit diesen Menschen auszutauschen, kann einem unheimlich helfen. Wenn ich eins gelernt hab, dann dass im Internet nichts unnormal und nichts normal ist.
Durchbrechen der Filterbubble
Zu dem Austausch zwischen Menschen, die sich ähneln gibt es den Austausch zwischen Menschen, die unterschiedlich sind. Dieser ist ebenso wichtig, denn er eröffnet uns den Zugang zu fremden Denkweisen. Wo gibt es denn die Möglichkeit, sich mit so vielen unterschiedlichen Meinungen auseinander zu setzen? Natürlich sollte man dabei beachten, dass man sich schnell in einer Filterbubble, einer virtuellen Blase wiederfindet, in der man nur noch mit Dingen konfrontiert wird, die zu einem passen und mit denen man übereinstimmt. Doch ist man sich dieser bewusst, kann man sie gezielt durchbrechen. Interessiert man sich für ein Thema, kann man die unterschiedlichsten Sichtweisen dazu erfahren und sich daraus eine Meinung bilden. Das ist eine wichtige Sache, die wir bei unserem Verhalten beachten sollten.
Sein Verhalten reflektieren
Es ist Fakt, dass sich der falsche Umgang, besonders mit Social Media, auf unsere seelische Gesundheit auswirken kann. Hate-watching, eine Form der Nutzung, bei der ich mich selbst regelmäßig besonders auf Instagram ertappe, ist eine besonders verbreitete Form davon. Es kann aber nachhaltig nicht gut für einen selbst sein, sich über Menschen aufzuregen, zumal es sich um Fremde handelt, mit denen man doch eigentlich gar nichts zu tun hat. Man folgt nur Leuten, die ein anscheinend perfektes Leben im Internet zur Schau stellen. Wir sehen nur die positiven Seiten ihres Lebens und bei uns selbst auch die Negativen, wodurch wir uns schlechter fühlen und unser eigenes Leben als unaufregend, langweilig, sogar belanglos empfinden. Aber beachten sollte man dabei, dass es sich bei deren Darstellung ihres Lebens nur um das Beste, nur um ihre Highlights handelt. Wie es davor oder danach aussieht, wissen wir nicht. Aber was hilft gegen Hate-watching oder andere Verhaltensmuster, die uns nur ein negatives Gefühl geben? Ganz einfach: Bewusstsein. Stelle dir einmal vor, wie andere dein Leben auf Social Media sehen. Wow, sie macht Sport, sie geht zu Konzerten, sie fährt in den Urlaub: Ihr Leben muss perfekt sein. Sie ist schön, schlank und sie bereist die ganze Welt: Sie muss der glücklichste Mensch der Welt sein. Sie hat so viele Bücher mehr gelesen als ich, sie schafft es, immer die neusten Veröffentlichungen zu kennen: Ich wär auch gerne so schlau wie sie. So ein Quatsch! Fokussiere dich nicht auf andere, wenn du ein Ziel erreichen willst. Das wird dir niemals dabei helfen es zu erreichen. Und außerdem: Du musst gar nicht perfekt, glücklich und schlau wie sie sei. Sei einfach perfekt, glücklich und schlau wie du. Und Social Media kann dir dabei helfen, motiviert zu bleiben, dein Ziel zu erreichen. Man sollte einmal seine Empfindungen bei verschiedenen Seiten, die man sich anschaut, reflektieren. Wann fühlst du dich gut, wann bist du entspannt, was von dem das du siehst, motiviert dich? Wenn du das einmal herausgefunden hast, kannst du versuchen zu sortieren. Einfach den Leuten entfolgen, die dich herunter ziehen und denen folgen, die dich inspirieren. Es gibt so viele Seiten im Internet, die einem bei der richtigen Benutzung Tipps und Ratschläge geben und die trotzdem keinen falschen Anschein von Perfektion an den Tag legen. Das Kunststück liegt nur darin, diese zu finden.
Kreativer Spielplatz
Die Möglichkeiten, sich im Internet kreativ auszuleben, sind quasi unbegrenzt. Und anders als im echten Leben gibt es immer irgendjemanden, der sich dafür interessiert. Inspirationen sind überall vorhanden, Künstler können sich austauschen und das Endergebnis kann präsentiert werden. Was brauch man mehr, um all das herauszulassen, was in einem steckt?
Fazit
Das alles sind Dinge, die toll sind am Internet und Möglichkeiten, wie man mit ihnen umgehen kann. Natürlich gibt es so noch viele mehr, wie auch das Internet, sind sie unbegrenzt. Am wichtigsten ist unser Bewusstsein über das, was wir eigentlich täglich im Internet tun. Wenn wir uns selbst beobachten, können wir herausfinden, was für uns der richtige Umgang ist und was wir ändern können, um gesund mit dem umzugehen, was ohnehin zu unserem Alltag dazu gehört.